„Beim Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen kommen wir nicht schnell genug vorwärts in Deutschland und in Hessen“ so die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Nadine Gersberg.
Frauen verdienten in Deutschland im Jahr 2020 im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer, das habe das Statistische Bundesamt berechnet.
„Das ist nur geringfügig besser als im Jahr zuvor. Und: Durch die Corona-Pandemie wird sich die Lohnlücke wieder erhöhen, wenn Politik nicht schnell Gegenmaßnahmen ergreift. Viele Frauen haben unfreiwillig ihre Stunden reduziert, weil sie wesentlich mehr Anteile an der Kinderbetreuung, Fernunterricht und weitere so genannte Care-Arbeit übernommen haben als die Väter. Auch seien mehr in Minijob-Verhältnisse gegangen“.
Das Problem der großen Lohnlücke entsteht aber auch dadurch, dass Frauen es zu selten in die Führungsetagen schafften. „Verpflichtende Frauenquoten, wie von der Bundesregierung nun durchgesetzt, sind absolut richtig“ so Gersberg. Sie wünscht sie sich auch für die mittleren Führungsebenen: „Frauen sind hochqualifiziert in Deutschland, haben bessere Schul- und Hochschulabschlüsse als ihre männlichen Kollegen – sie scheitern an gläserne Decken ihrer männlichen Chefs“ so Gersberg.
Die hessische schwarzgrüne Landesregierung müsse mit gutem Beispiel vorangehen. „Es gibt auch in den hessischen Ministerien zu wenige Frauen in den mittleren und oberen Führungsebenen“ kritisiert Gersberg.
„Im internationalen Vergleich liegt Deutschland beim Thema Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen weit hinten. Um wirklich vorwärts zu kommen brauchen wir einen regelrechten Systemwechsel in der Gleichstellungs, – Familien, Arbeits-, Renten- und insbesondere auch in der Steuerpolitik“ so Gersberg abschließend.