Landtagsabgeordnete Nadine Gersberg (SPD): Das Land Hessen muss sich beim Thema Nahverkehr viel stärker engagieren

SPD-Landtagsabgeordnete Nadine Gersberg fordert im Zuge der Diskussion um den Nahverkehr in Offenbach, dass sich das Land Hessen stärker finanziell engagiert.

Niemand mache es Spaß bei Projekten einsparen zu müssen, die man eigentlich ausweiten wolle. Man dürfe nicht vergessen, dass für den Nahverkehr in Offenbach mittlerweile 13 Millionen Euro statt bis vor kurzem noch 6,5 Millionen Euro ausgegeben werden. „Aber was an Ausbauvisionen nicht gegenfinanziert gewesen war, kann man langfristig nicht aufrechterhalten, ob man das eigentlich wolle oder nicht.“

Das Beispiel Offenbach zeige: „Wenn die schwarzgrüne Landesregierung das Ziel verfolgt, den Nahverkehr auszuweiten in Hessen, können sie das nicht den Kommunen überlassen. Schon gar nicht finanzarmen Städten wie Offenbach“ so Gersberg. „Von nichts kann nur zu wenig kommen“ macht sie deutlich.

Mit Blick auf die Mitgliederversammlung der Offenbacher Grünen von letzter Woche merkt Gersberg augenzwinkernd an: „Man muss schon Parteimitglied bei den Grünen sein, um auf die Idee zu kommen, über angeblich zu wenig Geld für den ÖPNV zu reden und zu vergessen, dass man selbst den Verkehrsminister in Hessen stellt.“

„Ich schlage vor, dass die Offenbacher Parteibasis der Grünen dazu ernsthafte Gespräche mit Verkehrsminister Tarek Al-Wazir führt.“ Dessen Engagement für den Nahverkehr in Hessen sei noch ausbaufähig.

Die schwarzgrüne Landesregierung müsse zeigen, dass sie in Hessen bei der Verkehrs- und Energiewende mehr anzubieten habe: „Worte allein reichen nicht aus. Auch wenn Al-Wazir gerne so tut, als bezahle er aus seinem Etat mittlerweile 300 Prozent des hessischen Öffentlichen Nahverkehrs – in Wahrheit sind es nur drei Prozent. Viel zu wenig“ so Gersberg.

Das Land Hessen müsse mit deutlichen Zuschüssen nicht nur entgegenwirken, dass es zu Linienstreichungen kommt, sondern auch, dass der Nahverkehr im ländlichen Raum endlich vorankomme und Fahrpreissteigerungen des RMV zurückgenommen werden können.