Frauen werden noch immer strukturell benachteiligt. Auch in Hessen. Sie verdienen weniger als Männer, sie sorgen sich um 52 Prozent mehr um Sorgearbeit als Männer, viele sind von häuslicher Gewalt betroffen und/oder wurden bereits Opfer sexueller Gewalt.
Von der Gleichstellung zwischen den Geschlechtern, wie sie unter anderem von unserer ehemaligen hessischen Landtagsabgeordneten Elisabeth Selbert (SPD) ins Grundgesetz geschrieben wurde, sind wir noch weit entfernt.
Mit meiner Arbeit als frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion kümmere ich mich um Probleme, die Frauen ganz akut betreffen. Wichtig ist es mir aber auch, die strukturellen Probleme anzugehen, um die Benachteiligung von Frauen endlich nachhaltig zu beseitigen. Wichtig ist für mich dabei ein intersektionaler Blick auf die Herausforderungen. Viele Frauen sind mehrfachdiskriminiert. Das heißt, sie werden häufig zusätzlich diskriminiert, weil sie etwa einen Migrationshintergrund haben, transsexuell sind, eine Behinderung haben oder aufgrund ihre Alters, um nur einige Beispiele zu nennen.
Zu folgenden Themen haben wir aktuell parlamentarische Initiativen bzw. Forderungen in den Landtag eingebracht:
• Umsetzung der Istanbul Konvention in Hessen: Einrichtung einer Landeskoordinierungsstelle, Verdopplung der Frauenhausplätze und bedarfsgerechte Ausstattung der Frauenhäuser und Beratungsstellen, Ausweitung der Krisenarbeit/Täterarbeit, Ausweitung der Präventionsprojekte, bedarfsgerechte Ausstattung von Beratungsstellen für von sexualisierte Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche.
• Kostenlose Menstruationsprodukte an Hessens Schulen und Hochschulen
• Einrichtung von gendersensibler Medizin im Rahmen des Medizinstudiums und der Forschung an Hessischen Hochschulen. Einrichtung eines Sonderforschungsbereichs zum Thema Endometriose an einer Hessischen Hochschule.
• Ausweitung der weiblichen Besetzung von Führungspositionen in der Hessischen Landesregierung.
• Sicherstellung des Selbstbestimmungsrechts von Frauen: Bedarfsgerechte Ausstattung von Beratungsstellen der Schwangerenkonfliktberatung, Sicherstellung bzw. Ausweitung des Angebots, Schwangerschaftsabbrüche vornehmen zu lassen.
• Geschlechtssensible Mobilitätspolitik. Hintergrund: Die Verkehrs- und Mobilitätspolitik richtet sich meist einzig nach den Bedarfen von Männern.
• Umsetzung des Prostitutionsschutzgesetzes in Hessen / Ausstiegshilfen in Hessen.
• Förderung zur gerechten Aufteilung von Care-Arbeit zwischen den Geschlechtern. Z.B. durch eine Ausweitung von guten Kinderbetreuungsangeboten, Kampagnen, Hilfen für Alleinerziehende.